Governance

Warum Modern Governance auch Diversität im Aufsichtsrat bedeutet

 

Bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats wurde in der Vergangenheit häufig über den fehlenden Frauenanteil diskutiert. Zur Diversität gehört allerdings deutlich mehr als nur das Geschlecht der einzelnen Gremienmitglieder. Die Vielfalt des Aufsichtsrats spiegelt sich auch in der Herkunft und den Kompetenzen seiner Mitglieder wieder.

Je vielfältiger der Aufsichtsrat ist, desto mehr Aspekte werden bei seiner Beratungs- und Kontrollfunktion des Vorstands berücksichtigt. Heutzutage ist er immer mehr auch ein Sparringspartner des Vorstands. Damit dies erfolgreich gelingt, sollten die Gremienmitglieder möglichst vielfältig sein. Durch unterschiedliche Erfahrungen und Kompetenzen kann gewährleistet werden, dass möglichst viele Aspekte berücksichtigt werden.

 

Was sich hinter Modern Governance verbirgt

Modern Governance bedeutet die Unterstützung von Führungskräften mit Technologien, Informationen sowie Prozessen, um eine gute Governance zu ermöglichen. Dagegen kann eine Pressemeldung über schlechte Unternehmensführung massive Auswirkungen auf das Image eines Unternehmens haben. Dies wiederum wirkt sich auf Umsätze aus, wenn beispielsweise aufgrund dieser Meldungen Stammkunden bestehende Verträge kündigen. Die Gewinnung von Neukunden wird zudem dadurch deutlich erschwert.

Um dem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen ihre Führungskräfte mit dem entsprechenden Handwerkszeug ausrüsten. Insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie derzeit, ist es wichtig, dass die Führungskräfte die entsprechenden Technologien zur Verfügung zu haben, um die aktuellen Entwicklungen permanent beurteilen zu können. Bei vielen Unternehmen waren noch vor wenigen Wochen Lieferketten und die Liquiditätssicherung dominierende Themen. Inzwischen geht es um langfristige Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäftsmodell des Unternehmens und darum, wie eine Absicherung der Lieferketten zur Vermeidung von Lieferengpässen erfolgen kann.

 

Wieso Diversität im Aufsichtsrat wichtig ist

Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig die Diversität im Aufsichtsrat ist: Sicherlich war für viele von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen die Liquiditätssicherung einer der drängendsten Probleme neben der Sicherheit der eigenen Mitarbeiter. Dennoch wird gerade bei Einsparungen häufig die Langfristigkeit aus dem Auge verloren.

Wenn die Besetzung des Aufsichtsrats sehr einseitig ist, besteht die Gefahr, dass manche Themenfelder vernachlässigt werden. Auch wenn viele Unternehmen die Liquidität kurzfristig eines der dominierenden Themen war: Gerade durch die Senkung der Kosten werden möglicherweise Probleme vernachlässigt, deren Folgen sich erst mittelfristig zeigen. Dies betrifft beispielsweise den Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Kurzfristige Einsparungen beim betrieblichen Gesundheitsmanagement haben mittelfristig erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeiter. Da viele Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten, verdichtet sich die Arbeit zunehmend. Dies hat sich insbesondere während des Lockdowns in der Corona-Krise erheblich verstärkt. Auch wenn künftig Einsparungen erfolgen müssen, sollte hier genauer überlegt werden, ob kurzfristige Kostensenkungen in diesem Bereich nicht langfristig zu einem höheren Ausfall von Mitarbeitern führen.

Dies ist lediglich ein Beispiel, das zeigen soll: Nicht nur in der derzeitig schwierigen Lage aufgrund der Corona-Krise verbessert Diversität die Arbeit des Aufsichtsrats. Auch in wirtschaftlich besseren Zeiten werden durch die Vielfalt der Gremienmitglieder zahlreiche unterschiedliche Aspekte beleuchtet. Dies ist für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Andernfalls besteht die Gefahr, dass wesentliche Faktoren vernachlässigt werden.

 

Heutige Wertansätze von Unternehmen

Der Fokus von Unternehmen liegt heute nicht mehr nur allein bei der Maximierung des Aktienkurses. Der Shareholder-Value-Ansatz ist somit überholt. Die Aufgabe der Unternehmen ist deutlich umfangreicher: Die Zielsetzung ist nicht nur die Maximierung des Wertes für die Investoren.

Nicht nur Bewegungen wie „Fridays for Future“ haben den Fokus auf Nachhaltigkeit und kritische Auseinandersetzung mit dem Klimawandel gesetzt. Auch die Vorschriften zur Nachhaltigkeitsberichterstattung zeigten: Es wird zunehmend auf die Interessen der Stakeholder geachtet. Dazu zählt eine deutlich größere Interessensgruppe als bei der Fokussierung auf die Investoren des Unternehmens. Zu dieser Interessensgruppe zählen eben den Anteilseignern des Unternehmens auch der Vorstand, die Arbeitnehmer, die Kunden, die Öffentlichkeit sowie der Staat.

Beim Stakeholder-Value-Ansatz übernimmt das Unternehmen somit auch soziale sowie politische Verantwortung für sein Handeln. Schwerpunkt des Handelns ist nicht die Maximierung des Aktienkurses, sondern die Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Erfolgs des Unternehmens. Die Schwierigkeit bei der Umsetzung dieses Ansatzes besteht darin, die unterschiedlichen Interessen zu vereinen.

Auch die Umsetzung von Unternehmenszielen ist in diesem Fall häufig schwieriger, da die Kennzahlen zur Messung der Zielerreichung deutlich komplexer sind. Denn die Kennzahlen beziehen sich nicht nur auf leicht messbare Größen wie Umsatz und Gewinn. Vielmehr spielen auch Themen wie die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs oder der Anteil nachhaltiger Produkte am Gesamtsortiment eine Rolle.

Um den Ansprüchen der Stakeholder gerecht zu werden, ist eine größere Diversität im Aufsichtsrat hilfreich. Denn nur dadurch ist gesichert, dass in den verschiedenen Themenfeldern ausreichende Kompetenzen bei einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern vorhanden sind. So reicht allein die wirtschaftliche Betrachtungsweise nicht aus. Neben rechtlichen Fragestellungen spielen auch immer mehr technische Herausforderungen eine Rolle.

Ein entscheidendes Thema wird heutzutage häufig immer noch vernachlässigt: Ethik. Denn auch wenn die technischen Möglichkeiten vorhanden sind, stellt sich immer mehr die Frage, ob dies mit den ethischen Grundsätzen vereinbar ist. Gerade in diesem Bereich ist die Vielfalt im Aufsichtsrat für eine moderne Governance wünschenswert.

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